Eine der kleinen, liebevollen Besonderheit der Stadt Düsseldorf ist die Tradition der Düsseldorfer Radschläger. Der Radschläger ist zwischenzeitlich zum Symbol der Stadt geworden. Der Radschläger ist eine der beliebtesten Düsseldorfer Souvenirs - er ziert Medaillen, Postkarten, Schlüsselanhänger und andere Mitbringsel. Überall im Stadtbild findet man ihn - heute leider nur als Kunstwerke - und nicht wie vor noch gar nicht langer Zeit als wirkliche, radschlagende Jungs im Düsseldorfer Stadtbild.
Radschlagende Düsseldorfer Jungs fanden sich vor allem auf der Kö und in der Altstadt, vollführten ihre akrobatischen Räder und forderten dafür lauthals "för eene Penning" ( für einen Pfennig) von den Passanten. Nicht nur die Inflation war schuld, dass man für dieses Geld keinen Düsseldorfer mehr zum Radschlagen bewegen kann...
Umstritten ist die Herkunft dieser Tradition und des Brauches der Jungen, für Geld Räder zu schlagen. Sicher ist, es ist eine echte Sehenswürdigkeit von Düsseldorf, wenn man einen oder mehrere dieser Jungs zufällig im Stadtbild trifft. Das passiert heute leider nicht mehr so of wie noch vor 15 Jahren (vgl. www.duesseldorf-netz.de)
Seit 1937 wird ein jährlich im Juni stattfindender Radschlägerwettbewerb ausgetragen. Hier wird vom Verein Alde Düsseldorfer Bürgergesellschaft von 1920 e. V altes Düsseldorfer Brauchtum bewahrt - und tatsächlich ist die Emanzipation auch bis in die Radschlägercommunity der Düsseldorfer vorgedrungen - seit 1971 dürfen auch Mädchen an dem Wettbewerb teilnehmen. An den Start gehen jedes Jahr nach Angaben der Alde Düsseldorfer über 700 Mädchen und Jungen aus 15 verschiedenen Nationen. So bunt ist Düsseldorf.
Im ganzen Stadtbild von Düsseldorf ist der Radschläger präsent. Am Burgplatz in der Düsseldorfer Altstadt gibt es einen Radschläger-Brunnen. Nachempfunden dem kleinen Türklopfer an der Lambertus Kirche wurden in einer stadtweiten Kunstaktion im Jahr 2001 über 100 Radschläger Skulpturen – von unterschiedlichsten Künstlern gestaltet – aufgestellt. Sponsoren aus der ganzen Stadt zeichneten jeweils für eine solche Skulptur verantwortlich. Diese Radschläger-Kunst ist – im Gegensatz zum Vorbild an der Lambertus Kirche – standardisiert zwei Meter hoch und dreißig Zentimeter tief. (siehe www.kunststadt.de)
Der Radschläger gehört zu Düsseldorf wie der Rheinturm oder das Altbier.